25. April 2005

Seid innovativ und es wird Euch gut gehen!

Dem IT-Management kommt heute eine Schlüsselrolle in den Unternehmen zu, insbesondere wenn es um Innovation geht. Innovation ist jedoch schon fast zu einem magischen Begriff in unserem Lande geworden, so als hinge die Zukunft der Unternehmen und der Wirtschaft als auch unserer Gesellschaft allein davon ab. In der Art und Weise, wie dieses Wort derzeit von Politikern und Verbänden kolportiert wird, klingt es wie eine Beschwörungsformel: Seid innovativ und es wird Euch gut gehen!

Das mag ja so sein. Es soll auch grundsätzlich nicht in Frage gestellt werden. Was aber ist „Innovation“? Wofür steht dieser Begriff? In welcher Weise wird er mit unterschiedlichen Inhalten belegt? Wie klar oder wie diffus ist die Vorstellung davon, was jemand tun muss, um dem Anspruch zu genügen, tatsächlich „erfolgreich“ innovativ zu sein? So viele kluge Köpfe sich dieses Themas und dieses Begriffes angenommen haben, so viele Vorstellungen zu Inhalten und Abgrenzungen von Innovation gibt es. Der Begriff „Innovation“ ist also nicht präzise bestimmt. Gemeinsam ist allen Definitionen lediglich der Aspekt des „Neuen“.

Innovation ist eine neue Sache oder die neue Anwendung einer bekannten Sache. Das gilt auch, wenn in einer bestimmten Umgebung und/oder zu einem bestimmten Zeitpunkt beides als neu empfunden wird. „Sache“ wird dabei verstanden als Produkt, Dienstleistung, Verfahren, Prozess, Organisation. Innovation bewegt sich somit in einem weitgesteckten und kaum fassbaren Rahmen.

Bei der Innovation kommt es allerdings nicht nur auf das Attribut „neu“ an, sondern im Sinne der Wettbewerbsfähigkeit auch darauf, ob das neue wettbewerbswirksam, d.h. vom Markt akzeptiert und umgesetzt werden kann. Wir bewegen uns somit in einem Spannungsfeld zwischen Kreativität, Erfindertum, unternehmerischem Fingerspitzengefühl und Business Process Management, das die Voraussetzung ist, „Neues“ besser als Andere zu managen. Die Kunst eines erfolgreichen Innovations- und Business Process Management liegt darin, möglichst allen Einflussgrößen so gerecht zu werden, dass es zum optimalen Zusammenspiel der Kräfte kommt.

Wolfgang Franklin
Vorsitzender des Vorstandes
cioforum e.V

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